Nicht erst seit Corona kennt jeder von uns die traurigen Bilder aus vielen Altenheimen: Schnabeltassen, steriles Einheitsmobiliar, schales Essen aus der Großküche, resigniertes In-die Luft-Starren. Aber es geht auch anders! Das zeigt das Konzept von Kaspar Pfister. Mit seinem auf Altenpflege spezialisierten Unternehmen BeneVit betreibt er in Deutschland 124 Hausgemeinschaften. In seinem Buch „Wer gebraucht wird, lebt länger“, das am 2. November bei Econ erscheint, plädiert er für einen längst überfälligen Kultur- und Systemwandel in der Altenpflege.
Denn er weiß aus seiner langjährigen Erfahrung in der Pflege, dass Teilhabe am gemeinsamen Leben und Aufgaben zu haben, entscheidend zur Lebensfreude im Alter beitragen. Und auch betagte Menschen möchten ein behagliches Wohnumfeld genießen: vor dem Kamin sitzen, mal eine Kerze anzünden, in Pantoffeln in den Garten gehen. Alles Dinge, die in Altenheimen nicht möglich sein sollen, wenn man den geltenden Gesetzen Folge leistet.
Das Alter nicht als Defizit und Risiko wahrzunehmen, erfordert einen Kulturwandel – jeder von uns kann diesen mitgestalten. Aber auch auf gesellschaftlicher Ebene ist Veränderung nötig. Wie dieser Systemwandel gelingen kann – inklusive eines Zehn-Punkte Plans für die Politik - zeigt Kaspar Pfister in seinem Mut machenden Buch.
Wer gebraucht wird, lebt länger, Econ Verlag, 224 Seiten, 22 Euro