
Eine Person stürzt und kann ohne Hilfe nicht wieder aufstehen – diese Situation kennen Pfleger und Angehörige zu Genüge. Jemanden im Alleingang vom Boden aufzuheben, ist selbst für körperlich fitte Helfer eine Mammutaufgabe. Zwar versprechen die vorwiegend elektrisch betriebenen Hebehilfen Entlastung. Diese sind aber teuer und kompliziert zu handhaben. Im Alltag bleibt deshalb oft nur die Option, eine zweite Person um Unterstützung zu bitten und dem Gestürzten mit reiner Körperkraft aus seiner misslichen Lage zu helfen. Selbst wenn geschultes Fachpersonal vor Ort ist, besteht dabei die Gefahr, dass der Gestürzte zusätzliche Verletzungen davonträgt.
Um nicht nur ambulanten Pflegediensten, sondern auch Kliniken, Heimen und Privathaushalten in diesen Momenten ein praktisches Hilfsmittel an die Hand zu geben, hat die aacurat GmbH ihre bewährte Hebehilfe HEBIXmobil weiterentwickelt. Der neue HEBIXstarr ist mit 7 kg noch leichter und einfacher zu händeln, da das auseinanderfalten im Gegensatz zur mobilen Version entfällt. Für beide Ausführungen gilt: Ist der HEBIX einmal mit wenigen Handgriffen angelegt, lässt sich eine liegende Person sanft und ohne Schmerzen in eine stabile Sitzposition bringen. Dank der mechanischen Hebelwirkung beträgt der Kraftaufwand dabei nur etwa ein Viertel des Körpergewichts.
Die Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) 2010“ zeigt, dass der Anteil von Stürzen am gesamten Unfallgeschehen mit dem Alter deutlich ansteigt: Ab dem 70. Lebensjahr beträgt er bei Männern über 50 Prozent und bei Frauen sogar über 60 Prozent.
„Doch auch viele jüngere Menschen sind in ihrer Mobilität eingeschränkt oder pflegebedürftig, sodass sie sich nach einem Sturz nicht wieder aus eigener Kraft aufrichten können“, weiß Helmut Speich, Inhaber und Geschäftsführer der aacurat GmbH. Selbst für geschultes und körperlich fittes Pflegepersonal stellt eine solche Situation eine enorme Herausforderung dar und ist kaum allein zu bewältigen.
Da elektrische Hebehilfen sehr teuer sind und in der Regel auch nicht von den Krankenkassen übernommen werden, bleibt oftmals nur die reine Körperkraft, um Gestürzten mit einem beherzten Griff unter die Achseln wieder auf die Füße zu helfen. Auch für die betroffene Person ist dieser Kraftakt sehr unangenehm bis hin zu schmerzhaft und kann überdies zusätzliche Verletzungen wie Verrenkungen oder Blutergüsse hervorrufen.
Mit dem HEBIX bietet aacurat Pflegepersonal und Angehörigen nun ein praktisches Hilfsmittel, um ansonsten unverletzte gestürzte Personen sicher und komfortabel in eine sitzende Position zu bringen. Anschließend können sie entweder selbst aufstehen, umgesetzt werden – oder erst einmal sitzen bleiben und sich vom Schrecken erholen.
Hebehilfe für Stürze in der häuslichen und stationären Pflege
Die erste Version der mechanischen Hebehilfe, der HEBIXmobil, wurde 2014 entwickelt und im selben Jahr als Patent angemeldet. „Ursprünglich wollten wir damit vor allem häusliche Pflegedienste unterstützen“, erzählt Speich. „Denn das ambulante Personal ist in der Regel allein unterwegs und wird besonders in Seniorenwohnungen oftmals mit Stürzen konfrontiert.“
Mit der praktischen Vorrichtung ist es auch für einen Pfleger allein möglich, einer gestürzten Person vom Boden aufzuhelfen, ohne auf die Unterstützung von Angehörigen oder Verstärkung durch Kollegen angewiesen zu sein. Zu diesem Zweck lässt sich der HEBIXmobil einfach falten und auch in den kleinen Fahrzeugen unterbringen, die von vielen Pflegediensten genutzt werden. Mit seinen ca. 10,5 kg ist er bei Bedarf schnell aus dem Auto geholt und mit wenigen Handgriffen einsatzbereit.
„Mit der Zeit erreichten uns aber auch vermehrt Anfragen von Privatpersonen, die den HEBIX gerne zuhause nutzen wollten“, so Speich weiter. „Da das Zusammenfalten dort nicht unbedingt nötig ist, haben wir das Hilfsmittel speziell für diesen Einsatzbereich weiterentwickelt und von überflüssigen Funktionen befreit.“
Der neue HEBIXstarr ist seit Juni 2022 erhältlich und im Vergleich zum mobilen Modell noch einfacher anzulegen. Mit einem reduzierten Gewicht von lediglich 7 kg eignet sich die kostengünstigere Version neben Privathaushalten auch für Kliniken und stationäre Pflegeeinrichtungen, wo es häufig zu Sturzvorfällen kommt. Da beide Ausführungen des HEBIX über eine Hilfsmittelnummer verfügen, ist eine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung möglich.
Komfortabel aufrichten mit nur ca. einem Viertel des Kraftaufwands
Möchte man einer gestürzten, aber ansonsten unverletzten Person mithilfe des HEBIX aufhelfen, sollte man diese zunächst auf den Rücken legen und ihre Beine aufstellen. Nun lässt sich die Sitzfläche einfach unter dem Gesäß platzieren und die Rückenstützen jeweils links und rechts unter den Schultern anbringen. Anschließend muss nur noch der Kopf leicht angehoben und die Kopfstütze als Verbindungsstück zwischen die
Rückenstützen gesteckt werden. Ein Becken- sowie ein optionaler Brustgurt verhindern, dass der Gestürzte beim Aufheben vornüber kippt. Der Helfer stellt sich nun hinter den Liegenden, hebt die Griffe des HEBIX an und läuft dabei langsam vorwärts. Sobald eine senkrechte Sitzposition erreicht ist, klappen die Stützfüße automatisch aus, sodass der HEBIX wie ein Stuhl stabil steht und der Helfer der aufgehobenen Person direkt beim Aufstehen oder Umsetzen assistieren kann.
„Der komplette Vorgang dauert nur wenige Minuten“, berichtet Speich. „Für den zu Hebenden ist es absolut schmerzfrei, sogar regelrecht angenehm – kein Vergleich zum relativ groben Hochziehen ohne Hilfsmittel.“ Der Helfer muss aufgrund der Hebelwirkung lediglich einen Kraftaufwand von ca. einem Viertel des Körpergewichts der gestürzten Person aufbringen.
Bei einem 80 kg schweren Mann müssten also nur rund 20 kg gestemmt werden. Hier wird jedoch deutlich, in welchen Situationen der HEBIX an seine Grenzen stößt: Aufgrund des verbleibenden Kraftaufwands wird die mechanische Hebehilfe nur bei Patienten bis zu 100 kg empfohlen. Auch für Angehörige, die selbst in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, kann sich der Einsatz des HEBIX schwierig gestalten. „Für diese Fälle bietet sich als Alternative immer noch unser elektrisch betriebener IndeeLift an, der dank seines Akkus ebenfalls ortsunabhängig einsetzbar ist“, so Speich abschließend.
Weitere Informationen im Internet unter https://aacurat.de/