Hilfe bei Baumpollen-Allergie

Die Pollensaison von Hasel, Erle und vor allem Birke war heuer intensiv. Viele Allergiker litten sehr unter dem starken Pollenflug. Damit‘s im nächsten Frühjahr besser läuft, können sich Allergiker jetzt schon rüsten, denn seit 1. Juli steht mit der weltweit ersten Tablette gegen Baumpollen-Allergien eine neue Therapieoption zur Verfügung.

Das Besondere: diese Tablette lindert nicht nur die Allergie-Symptome, sondern behandelt gleichzeitig die Ursache der Allergie. Diese moderne Form der sogenannten allergen-spezifischen Immuntherapie bietet daher die Chance, dass sich die Allergie-Beschwerden und damit die Lebensqualität der Allergiker langfristig bessern. Idealer Therapiestart ist nach Ende der Pollensaison von Birke & Co, also jetzt im Sommer bzw. im Herbst.  

Insgesamt sind in Europa mehrere Millionen Menschen von Allergien gegen Baumpollen betroffen. Der Blütenstaub der Birke zählt dabei zu den häufigsten Auslösern. Da aber die Allergene der Birke jenen einer Reihe anderer Bäume sehr ähnlich sind, reagiert das Immunsystem betroffener Allergiker häufig auch beim Pollenflug von Erle, Buche, Hasel, Hainbuche und Eiche. „Die Hauptsaison für die Birkenpollen-Allergie ist der Monat April.

Aufgrund einer sogenannten Kreuzallergie können Allergiker aber auch Monate davor und danach Beschwerden haben. Damit leiden sie mitunter insgesamt etwa ein halbes Jahr unter Allergiesymptomen wie einer laufenden oder verstopften Nase, Niesen, juckenden und tränenden Augen“, informiert Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes. „Die heurige Pollensaison startete mit der Blüte von Hasel und Erle mancherorts besonders früh und heftig. Auch die Birkenpollensaison war in diesem Jahr sehr intensiv.“ 

Pollenallergie reduziert Lebensqualität

Eine Allergie wirkt sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden aus und kann sogar zu Schlafstörungen führen. Dadurch kann unter anderem die Leistungsfähigkeit in Beruf oder Schule beeinträchtigt sein. So schneiden Schüler, die an saisonaler allergischer Rhinitis leiden, bei Prüfungen zu 40 Prozent um eine Note schlechter ab als Schüler, die keine allergischen Beschwerden haben.

Bei vielen Allergiegeplagten reicht die Behandlung mit symptomlindernden Medikamenten wie Antihistaminika und Kortison nicht aus, um die Beschwerden zufriedenstellend zu lindern. „Für diese Allergiker ist es eine gute Nachricht, dass nun mit einer neuen Allergen-Tablette eine flexible Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung steht, die nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache der Allergie angeht und damit die Chance auf eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität bietet“, informiert Mag. Heidelinde Schopper, Geschäftsführerin der Österreichtochter des auf Allergiebehandlung spezialisierten Unternehmens ALK. 

Die neue Behandlung stellt eine moderne Form der allergen-spezifischen Immuntherapie (AIT) dar, die auch unter den Begriffen Allergie-Impfung oder Hyposensibilisierung bekannt ist – ein seit vielen Jahrzehnten erfolgreich eingesetztes Behandlungskonzept. In der Therapie von Baumpollen-Allergien war sie bislang nur in Form von Spritzen oder Tropfen erhältlich. Nun steht sie auch als praktische Tablette zur Verfügung, die man täglich über einen Zeitraum von drei Jahren unter die Zunge legt.

Durch diese regelmäßige Gabe entwickelt das Immunsystem eine Toleranz gegenüber dem Allergie-Auslöser. In anderen Worten: Das Immunsystem wird dazu gebracht, sich wieder an den Allergieauslöser zu gewöhnen. Schopper: „Statt einer Spritzentherapie, die beim Arzt durchgeführt wird, erfordert die moderne Therapie mit Tabletten weniger Arztbesuche und kann selbständig zu Hause erfolgen.“ Die Tablette wird nach entsprechender Diagnostik beim Facharzt für Dermatologie, HNO oder Lungenheilkunde verschrieben und ist bisher für erwachsene Allergiker ab 18 Jahren zugelassen. 

Die neue Allergen-Tablette ist dabei nicht nur für Allergien gegen die Pollen der Birke, sondern auch gegen die von Erle, Buche, Hasel, Hainbuche und Eiche geeignet. Sie deckt damit die Behandlung der häufigsten Baumpollen-Allergien ab. 

Therapiebeginn im Sommer oder Herbst

Jetzt im Sommer oder auch im Herbst ist die beste Zeit, um mit der Therapie zu starten, da keine Baumpollen mehr in der Luft sind, die eine zusätzliche Belastung für Allergiker darstellen könnten. Außerdem zeigen sich bei rechtzeitigem Therapiestart oft schon in der ersten Saison erste Erfolge – sodass Baumpollen-Allergiker mit Glück bereits das nächste Frühjahr mehr genießen können als das heurige.

Foto: ALK by Kurt-Hoerbst

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